Systemische Prinzipien

Organisationen wollen ebenso wie menschliche Systeme überleben und schützen sich und ihrer Mitglieder vor negativen Einwirkungen von außen. Es gibt systemerhaltenden Prinzipien in Organisation, die bei Verletzung unbewusst mit unkontrollierbaren Wirkungen ausgeglichen werden.

Im folgenden werden die Prinzipien sowie Beispiele für Verletzungen dieser vorgestellt.

Grundprinzip: Anerkennung und Würdigung

Anerkennen und Würdigung der Organisationswirklichkeit hat eine stärkende Wirkung. Dagegen schwächt eine Leugnung dieser Wirklichkeit. Bei Verletzung des Prinzips wird die Entfaltungsmöglichkeit der Organisation vermindert

Alle folgenden Prinzipien beruhen auf diesem Grundprinzip.

Der Ausgleich von Geben und Nehmen.

Zuviel nehmen, aber auch zuviel geben ist schädlich.

 

Beispiel:

Ein Mitarbeiter bringt besondere Leistung und diese wird nicht ausgeglichen, dann wird dieser Mitarbeiter auf Dauer gehen.

Das Recht auf Zugehörigkeit

Alle Systemmitglieder gehören dazu (auch ehemalige Mitarbeiter, verstorbene Gründer).

Eine Ausnahme ist, wenn Systemmitglieder z.B. durch Betrug schwere Vergehen gegen die Organisation begangen haben.

 

Beispiel:

Ein Mitarbeiter wird zu Unrecht gekündigt (z.B. durch falsche Verleumdungen), dann kann sich diese Kündigung lähmend auf die verbliebenen Mitarbeiter auswirken.

Die Anerkennung der zeitliche Reihenfolge: der Vorrang des Früheren vor dem Späteren

Bei Gleichgestellten hat diejenige Person, die früher da war, Vorrang.

 

Beispiel:

Ein neu eingestellter Abteilungsleiter bringt neue Arbeitsabläufe ein, ohne die bestehenden zu überprüfen.

Vorrang des höheren Einsatzes für das Ganze

Der Einsatz, den Mitarbeiter leisten, ist eine wichtige Ressource der Organisation. Wird dieser nicht anerkannt, kann dies zu schwerem Schaden in der Organisation führen.

 

Beispiel:

Ein Mitarbeiter bringt in einem Projekt hohen Einsatz. Dieser Einsatz muss auch dann gewürdigt werden, wenn das Projekt nicht erfolgreich ist, da er sich, aber auch die anderen Mitarbeiter, nicht mehr so überzeugt engagieren werden.

 

Vorrang von höheren Leistungen und Fähigkeiten.

Wer hohe Kompetenz in eine Organisation einbringt hat Vorrang. Kompetenzen sind besondere Fähigkeiten und Leistungen sowie außergewöhnliche Erfahrungen.

 

Beispiel:

Bei Gleichgestellten, z.B. in einem Team hat der Vorrang der höhere Leistungen und Fähigkeiten einbringt.

 

Vorrang der Überlebensbasis

Arbeitsbereich die in Organisationen das materielle Überleben sichern, haben Vorrang vor anderen Bereichen.

 

Beispiel:

in einem Maschinenbauunternehmen hat die Produktion Vorrang vor dem Vertrieb, dagegen hat in einem Handelsunternehmen der Vertrieb Vorrang vor der EDV.